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Trotz Derby-Desaster
BVB-Trainer Bosz gibt noch nicht auf

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Trotz Derby-Desaster: BVB-Trainer Bosz gibt noch nicht auf
Foto: Firo

Borussia Dortmund verspielt gegen Schalke 04 einen Vier-Tore-Vorsprung. Der Druck auf Peter Bosz wächst. Am Sonntag ist Mitgliederversammlung.

Nein, sagte Peter Bosz, aufgeben werde er nicht. „Das habe ich als Spieler nie gemacht und das werde ich als Trainer auch nicht machen“, beteuerte der Trainer von Borussia Dortmund. Stattdessen gelte: „Wir müssen hart arbeiten.“ Dass man ihn in Dortmund noch lässt, ist allerdings höchst fraglich. Denn das 4:4 (4:0) gegen Schalke 04 nährte viele der Zweifel, die schon seit längerem am Niederländer geäußert werden. Dieses Mal hatte er zwar nicht starr an seinem System festgehalten, im Gegenteil: Die Idee, auf Dreierkette umzustellen, war goldrichtig, das Schalker Pressing lief ins Leere, schnell war die 4:0-Führung herausgeschossen.

Aber dann: Schalke-Trainer Domenico Tedesco stellte nach einer guten halben Stunde um, brachte Leon Goretzka und Amine Harit, die maßgeblich dazu beitrugen, dass am Ende ein Unentschieden stand. Bosz dagegen reagierte erst einmal nicht. Und Schalke wurde von Minute zu Minute stärker, während der BVB ab der 60. Minute auch körperlich immer mehr abbaute. Danach fielen alle vier Schalker Tore, die Dortmunder hatten nichts mehr zuzusetzen.

Trainer sieht keinen Fitnessmangel

Mangelnde Fitness allerdings wollte Bosz nicht gesehen haben: „Wenn wir ein Gegentor bekommen, ist die Mannschaft unsicher“, sagte er. „Das hat nichts mit Kondition zu tun.“ Als Beispiel führte er die Partie in Stuttgart an, wo das Gegentor zum 1:2 ja schon in der 48. Minute gefallen sei. „Wenn es in der 80. Minute gefallen wäre, könnte ich die Kritik verstehen“, so Bosz – eine rätselhafte Einlassung nach einem Spiel mit gleich zwei Gegentreffern nach der 80. Minute.


Auch ansonsten fand der Niederländer keine überzeugenden Erklärungen für den Spielverlauf: „Wir haben in der zweiten Halbzeit keinen klaren Fußball mehr gespielt“, sagte er. „Keine Pässe mehr nach vorne, nur zurück zu Roman. Deswegen konnten wir die Räume bei Schalke nicht nutzen, was eigentlich unsere Stärke ist.“ Warum das so war, vermochte Bosz nicht zu sagen. „Vielleicht war es ja doch die Selbstsicherheit“, mutmaßte er. „Man muss auch die richtige Mentalität haben und darf keine Angst haben, den Ball zu fordern.“

Michael Zorc war entsetzt

Wenn allerdings nicht einmal eine 4:0-Führung gegen den Revierrivalen reicht, um der Mannschaft Sicherheit zu geben, werden die Fragezeichen zwangsläufig immer größer. Auch Michael Zorc war entsetzt. „Wir sind fassungslos und müssen das jetzt erst einmal einordnen“, meinte der Sportdirektor – mehr wollte er nicht sagen.

Am Sonntag muss sich die Vereinsführung auf der Mitgliederversammlung erklären, auch die Mannschaft wird anwesend sein. Auch Peter Bosz? Die sportliche Bilanz spricht unverändert gegen ihn, seit zehn Pflichtspielen ist der BVB ohne Sieg. Retten könnte ihn vorerst, dass der BVB keinen überzeugenden Nachfolger an der Hand hat.

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